Mittwoch, März 26, 2008

Tied To The 90's

Ein Zeitalter wird besichtigt: Jenes Jahrzehnt, in dem ein Großteil der die Goldkante regelmäßig Besuchenden noch nicht zu alt für Rave-Partys war, erfährt seine längst überfällige Würdigung. DJ Zisco wirft den Blick zurück und stellt den Filter seiner Brille auf „Pop“: Dabei kommt dann Naheliegendes ins Sichtfeld, etwa Travis, Portishead oder Everything But The Girl, aber auch weiter Entferntes, wie Ani DiFranco oder Smoke City. Man darf mit nostalgisch verklärten Gesichtern rechnen, nicht jedoch mit Holzfäller-Grunge oder Titten-Techno. Auch die Freunde der Musik von Damon Albarn könnten an dem Abend eine Enttäuschung erleben. In den 90ern gab es nun mal musikalische Phänomene, deren Erkundung anderen Veranstaltungen und in der Materie beschlagenen Kompilatoren vorbehalten bleiben sollte. Ansonsten gilt aber das Motto der Love Parade 1994: „The Spirit Makes You Move“.

Freitag, 11. April 2008
Goldkante
Herner Str.13, Bochum
Ab 21:30 Uhr

Mittwoch, März 12, 2008

Reich und Schön – The Miserable Rich


Da spielten also diese beiden hochtalentierten Musiker in Rom auf einer Hochzeit vor handverlesenem Publikum. Überall Aristokraten mit viel Geld. Irgendwie musste man sich ja seine Brötchen verdienen. An jenem Tag fand die Band zu ihrem Namen: The Miserable Rich.

Der Cellist Will Calderbank und Folk-Elektroniker James de Malplaquet hatten zuvor bereits in verschiedenen Projekten und Gefügen aus dem Brightoner „willkommen collective“ zusammengearbeitet, einem Netzwerk aus Bands (z.B. Shoreline), die untereinander im lebendigen (Musiker-)Austausch stehen. In diesem Umfeld erhielten sie die Anregungen und Kontakte, aus denen sich schließlich das musikalische und personelle Profil von The Miserable Rich formen sollte. Komplettiert wurde das Quintett durch Mike Siddell (Violine), Lindsey Oliver (Kontrabass) und Jim Briffett (Gitarre).

Mit ihrer Cover-Version von Hot Chips Over And Over konnten The Miserable Rich über die Wellen von BBC und FM4, also weit über die Kollektiv-Grenzen Brightons hinaus, erstmals auf sich aufmerksam machen. Ihre Interpretation reduziert den Tanzflächen-Hit auf ein intimes Kammerspiel aus grazil gezupften Saiten und entzückendem Gesang und gibt damit die Grundbausteine eines jeden Songs auf ihrem Album 12 Ways To Count vor. Sie selbst nennen das Ganze „The Sound Of One Lip Kissing“ und auch, wenn damit die Sanftmut der Musik adäquat beschrieben sein mag, so ist doch nichts über ihre frappante Wirkung gesagt: Auf Boat Song, Pisshead oder Muswell streichen die Musiker mit ihren Bögen direkt über die Nervenstränge der Wehmut und spielen Melodien, die sich, so reich wie schön, auf leisen Sohlen ins Bewusstsein schleichen. Und die nicht weniger abgeben als den auf ewig nachklingenden Soundtrack zu einer betörenden Liebesnacht. Myspace.

Dienstag, März 04, 2008

Vier gewinnt


Der Bochumer an sich ist ja über die Landesgrenzen hinweg für seine Gastfreundlichkeit berühmt. So laden sich Frl. W. und ihr kinky-sidekick Don Van Zisco für den heutigen Tanzabend gleich zwei Gäste ein: Ihren post-juvenilen Freund und langjährigen stillen Verehrer Christian (aka. DJ Amateurfunk) sowie als special introducing RRRauschenberg, die an ihrem volljuvenilen Einstand in der Goldkante einige famose Platten auf die Teller zaubern wird.

La musique wird abwechslungsreich bis eklektisch, von A wie äthiopischem Jazz über Soul, Funk, Indie und Elektronischem bis zu irgendeiner Musikrichtung, die mit Z anfängt. Wenn’s die gibt, werden wir sie am Start haben. Und wer Musikschubladen ziemlich doof findet, dem sei gesagt: Es wird schöne Musik geben, attraktive Menschen, tolle Gespräche, leckere Drinks und die Ruhrmetropole Bochum wird in ihrem mondänsten Glanz erscheinen. Der Eintritt ist natürlich frei. (Text von DJ Amateurfunk)

8.3.2008 Bochum, Goldkante, 21:00