Montag, Mai 18, 2009

Black Dice - Repo

Machen wir uns nichts vor: Die Zentralstelle für amtlich beglaubigte Innovationen im Fachbereich Musik hat ihren Sitz nicht in Bergkamen, nicht in Bochum, ja nicht einmal in Berlin, nein, wirklich Aufregendes entsteht wie an kaum einen anderen Ort zurzeit in Brooklyn, New York. Selbst mit einem fünften Album kann man von hier aus die andernorts nachrückenden Myspace-Bands zur Verzweiflung bringen. Die werden vor dem Hochladen ihrer neuesten MP3 wohl noch mal in sich gehen, sobald sie hören, dass Eric und Bjorn Copeland sowie Aaron Warren von Black Dice auf ihrem neuen Werk Repo ein paar Klassen entdeckungsfreudiger und respektloser agiert haben. Es wäre nun töricht, für die Beschreibung dieser Musik Bandnamen mit ähnlicher Ausrichtung aufzuzählen oder die Titel der Stücke zu zitieren. Denn Black Dice interessieren sich weder für Vorbilder noch für Songs im traditionellen Sinne. Vielmehr geht es ihnen um die Erschaffung von Sounds jenseits altbekannter Strukturen, ja im Grunde bilden die 14 Einheiten eine zusammenhängende akustische Sequenz, die in alle Richtungen zischt, ruckelt und mäandert und die in ihren tieferen Schichten mit einer Art Frickel-Rave für Philosophen begeistert. Wer hier die Melodien zum Mitpfeifen vermisst, den soll der Klaus Meine holen.

1 Kommentar:

Stitch hat gesagt…

Das Schlimme ist ja: Innovation im musikalischen Bereich wird allgemein m.E. völlig überschätzt. Am Ende des Tages bleibt es doch der emotionale Impact, der nachwirkt. Und da hat Innovatives eher schlechte Karten, schon rein axiomatisch.