Montag, Februar 12, 2007

The Decemberists – The Crane Wife

„And I am nothing of a builder / But here I dreamt I was an architect / And I built this balustrade / To keep you home, to keep you safe / From the outside world“. Mit diesen Worten tauchten The Decemberists vor ein paar Jahren an meinem Aufmerksamkeitshorizont auf – und sind seither dort geblieben: Immer etwas zu weit weg, um sie richtig sehen zu können, aber immer auch unbestimmt präsent. Gestern bekam ich „The Crane Wife“ in die Finger und habe beim Dauerrotationshören festgestellt, wie sich die Band inzwischen kaum einen Zentimeter bewegt hat, ich jedoch mit Riesenschritten auf sie zugegangen bin. „And I will hang my head, hang my head low“ heißt es zu Beginn in "The Crane Wife 3", und trotz dieses Knacks im Leben schlenkert die Musik so unerschrocken unbeschwert daher, dass man auch dann bei ihr bleibt, wenn Colin Meloy sich zwischendurch in ausschweifenden Folk-Epen zu verhaspeln droht. Schließlich hat man noch den „Summersong“, „O Valencia!“ oder „The Perfect Crime 2“ – Lieder, die alles andere verzeihen lassen, leise Hits ohne Hype (und dass die Abfolge der Crane-Wife-Teile bewusst durcheinander gewürfelt wurde, finde ich sehr sympathisch). Heute Abend spielen The Decemberists im Kölner Prime Club. Ich wäre gerne dort gewesen. So oder so bin ich froh, sie mal wieder getroffen haben. Reinhören.

2 Kommentare:

Stitch hat gesagt…

Sorry, Einspruch: die Band hat sich kaum einen Zentimeter bewegt? Das seh ich aber anders, ist gerade das neue Album doch voller Elemente, die der Band bislang völlig fremd waren. Allein die ganzen Prog-Rock-Passagen, die sich durch die Hälfte der Songs ziehen oder der Ausflug zum (Achtung, ekliges Wort) Indie-Dancefloor in "Perfect Crime #2" sind doch wirklich meilenweit von sagen wir mal "Castaways & Cutouts" entfernt.

Steven Bascom hat gesagt…

musikalisch sind für mich die schritte nicht besonders groß. so ein song wie besagtes "here I dreamt..." hätte sich auch auf "the crane wife" befinden können, ohne dort weiter aufzufallen. und extravagante rock-ansätze gab es zuletzt erst auf der picaresque (the infanta). nein, das einzig neue sind für mich die über 10-minütigen folk-opern, wobei hier halt mehrere songs oder songstrukturen ineinandergepackt wurden. so oder so aber ein tolles album.