Sonntag, Dezember 30, 2007

The Last Days Of Disco

Hier noch schnell ein Lebenszeichen, bevor das Jahr zuende geht. Zuletzt hat ja leider die Schreibfaulheit gesiegt, macht aber nix, hab ich wenigstens einen guten Vorsatz für 2008. Immerhin habe ich zwei halbe Texte im Kopf und das nächste Tied-To-The-90's-Album steht auch schon fest. Es wird also auch in Zukunft gute Gründe geben, um auf der Guten Seite zu sein. Ach so, zu Silvester lege ich in der Goldkante auf. Dabei werde ich zum allerletzten Mal alte Disco-Hits spielen, danach wird es Zeit für was Neues. So was in der Art hat Prince ja auch kurz vor seinen "21 Nights In London" erzählt, und er wird es ebenso wenig durchhalten wie ich. Außerdem an den Plattentellern: TP und N, TK aber leider nicht. Frl. W. wird auch kommen, ferner haben SF, LN, TT, SD, MK, DN, B, V und nicht zu vergessen A ihr Kommen zugesagt. Und wer weiß, möglicherweise kann ich noch SMR und ihre Party-Bagage dazu überreden, die ersten Stunden des Jahres im hübschesten Ambiente der Stadt zu verbringen. Wer gerne zu "I Got A Man" von Positive K tanzt, sollte sich das nicht entgehen lassen.

Sonntag, Dezember 23, 2007

The Beginning Before The End

Zu Weihnachten gibt es bekanntlich viele Überraschungen. Und weil das so ist, wollen sich Frl. W. und der Don bei Ihrer Musikauswahl noch nicht festlegen. Besinnlich bis tanzbar, verschmust und popo-wackelig, mitsingend oder melancholisch: alles scheint möglich. Fest steht aber: Sie bringen doppelt geschenkte oder zu gut gemeinte Gaben mit und packen diese in die große Tauschkiste. Wer mag, tauscht mit. Publikumsbescherung!

Mittwoch, 26. Dezember 2007. Goldkante. Bochum, Herner Str. 13, Ab 21 Uhr.

Donnerstag, Dezember 13, 2007

Lichtschutzfaktor Leidenschaft - Rykarda Parasol

Ein strenger Blick wie Faye in „Bonnie and Clyde“, eine Stimme, die dunkle Erinnerungen an Patti Smith weckt und ein Nachname, der so viel wie „Sonnenschirm“ bedeutet: Bei Rykarda Parasol wird das Dräuende, Abgründige und Dunkle zum Programm und zum wertvollen Pfand, mit dem sich die fille noire aus San Francisco in die Riege bemerkenswerter Debütantinnen gewuchert hat.

"Our Hearts First Meet" heißt ihr erstes Album, nachdem 2003 bereits die EP "Here She Comes" erschienen war. Fünfzehn rätselhafte Folk-Songs, die schwere Titel tragen, etwa "How Does A Woman Fall" oder "Lonesome Place"; in denen verzweifelte Sätze fallen wie "The sky has gone black on us / Don’t you weep" oder "I made a decision when nothing was good / And I knew I would lose". Worte also, die immer wieder auf das Abgründige unter der ansehnlichen Oberfläche verweisen, auf die dunklen Strähnen zwischen dem gefärbten Blond. Es geht um Hereinfälle, verschmähte Liebe und Einsamkeit. Nur selten dringt durch den Sonnenschutz Licht an diese Lyrik. Dennoch glimmt in Rykarda Parasols Musik die Leidenschaft, denn es sind gerade die obskuren Stellen, von denen eine eigentümliche Anziehungskraft ausgeht. So mancher Hörer wird sich im Geiste in jene verrauchte Bar sehnen, wo man zwischen Girls und Gangstern einen Gin nach dem anderen herunterkippt, während aus der Juke-Box abwechselnd „Hannah Leah“ und „Candy Gold“ quäken.

Natürlich hat dieses Setting düsterer Motive auch etwas Kalkuliertes, bleibt in seinem Charakter aber stets würdevoll und glänzt vor allem durch Stil. Und wenn die Musik den Hörer so erwischt wie auf "Our Hearts First Meet", ist Stil ein willkommener Attraktivitäts-Bonus. Das nächste Album von Rykarda Parasol hat hoffentlich einen ähnlich hohen Lichtschutzfaktor. Der blasse Teint steht ihr nämlich vorzüglich. (Foto Credits www.XavierGomez.com © 2007)