Ich will dich - Begegnungen mit Hilde Domin
Die junge Filmemacherin Anna Ditges entdeckt in einer Buchhandlung einen Gedichtband von Hilde Domin. Sie beschließt, die Frau kennen zu lernen, der es gelungen ist, sie mit wenigen Worten so tief zu berühren. Von der ersten Begegnung an ist die Kamera dabei. Der Zuschauer ist Zeuge des Moments, in dem die Tür aufgeht und sich alles entscheidet. Dann die Überraschung: Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Lyrikerinnen Deutschlands, weit über 90 und als ruppig bekannt, gewährt Einblick in ihre mit Büchern voll gestopfte Wohnung und in ihr bewegtes, von der Exilerfahrung geprägtes Leben. Nach und nach werden die Begegnungen immer intimer, die Eitelkeiten und Eigenarten der Dichterin dabei nicht ausgespart. „Ich will dich“ erzählt Zeitgeschichte in der Personengeschichte und streift Themen, die uns alle etwas angehen: Zivilcourage, Verlust von geliebten Menschen, Einsamkeit im Alter. Und nicht zuletzt zeichnet die Dokumentation das Porträt einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen den Generationen nach. In einem Interview wurde Anna Ditges gefragt, welche Wirkung sie sich von ihrem Film erhoffe: „Um es mit Hildes Worten zu sagen: ‚Laternen anzünden in den Herzen am Wegrand‘.“ Es mögen bald viele Lichter brennen.