Mittwoch, April 14, 2010

Rundlauf Bochum – 30.04. und 01.05.2010

In der Vergangenheit hat nur-die-guten Veranstaltungshinweise immer nur in eigener Sache gegeben. Damit ist von heute an Schluss, auch deswegen, weil die guten-Macher, nun, sagen wir aus familiären Gründen, selbst in Zukunft etwas kürzer treten müssen. Umso mehr sei eine Veranstaltung ans Herz gelegt, die mit der „Vereinigung unterschiedlichster Kunstformen und […] ungewöhnlicher Veranstaltungsorte“ und einem facettenreichen Programm aufwarten kann: Theater, Musik, Lesung, Vernissage – alles dabei! An dieser Stelle sein willkürlich der Funkloch-Abend mit Hans Nieswandt und die Ausstellung der Bochumer Künstlerin Marion Stephan hervorgehoben. Zu letzterer fahre ich dann mal mit dem Kinderwagen vor. Alle weiteren Infos bitte nachlesen unter: www.rundlauf-bochum.de

Samstag, April 10, 2010

Maximilian Hecker: Essen – Grend – 09.04.2010

Wie oft habe ich Maximilian Hecker im Grend gesehen? Ich habe aufgehört zu zählen. Wieso gehe ich immer wieder zu seinen Konzerten? Ich habe aufgehört, mich das zu fragen. Eine mögliche Erklärung wäre: Hecker macht die schönste Mädchenmusik der Welt. Eine andere, weniger plausible, könnte sein: Der „neue Hecker“ trägt, wie er selbst sagt, Hugo-Boss-Unterhosen und rezitiert über den Beckmannschen Wichsfleck, gibt also keine schlechte Referenz für die eigene, altersbedingte Kauzigkeit ab. Zu seinem neuen Album (mit dem hochmütigen Titel „I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Again Son“) habe ihn jedenfalls die Begegnung mit einer Tokioter Prostituierten inspiriert (ich sollte mal ausprobieren, ob ein Besuch in der hauseigenen Massagepraxis einen ähnlichen Kreativschub für die zuletzt nur noch vor sich hin vegetierende guten-Seite hätte). Ihr widmet der wunderliche Waldschrat die meisten Titel, singt mal mit Kopf- mal mit Bruststimme unendliche Variationen von Isolation, Einsamkeit, Verzweiflung und unerwiderter Liebe. Der neue Hecker ist also ganz der alte. Das Sinnstiftende dieser Konzerte im Grend besteht ohnehin darin, sich an lieb gewonnenen Ritualen zu erfreuen; hat doch ein Seufzer im Kollektiv weniger Widerhall als in den eigenen vier Wänden. Nach kaum einer Stunde geht Hecker von der Bühne. Er kennt die rechte Zeit. Junge, komm bald wieder.