Arrested Development – 3 Years, 5 Months And 2 Days In The Life Of…(1992)
Zugegeben, diesmal habe ich mich sehr schwer getan. Aus der Rückschau, dieser ständig in Richtung Erkenntnisgewinn rückenden Beobachterposition, fallen mir mindestens 5 andere Alben ein, die ich genauso gut (oder vielleicht sogar noch eher) zum „Album des Jahres 1992“ hätte küren können. Doch wenn ich mein Ich von vor 15 Jahren befrage, wenn ich wissen will, was es damals ständig, ja über die Grenzen des Erträglichen hinaus gehört und für eine Offenbarung gehalten hat, dann kann es nur eine Antwort geben: „3 Years, 5 Months And 2 Days In The Life Of…“ Die „D.A.I.S.Y. Age“ von De La Soul lag da bereits einige Jahre zurück und war das letzte, was mich jenseits vom Schwere-Hoden-Hip-Hop beeindrucken konnte. Dann kam erst einmal eine ganze Weile nichts, bis da auf einmal diese zunächst etwas suspekt wirkende Hippie-Hop- Kommune auftaucht, was von Spirit und Politics erzählt und obendrein „Alphabet St.“, Sly Stone, Minne Riperton und den ollen Dylan samplet. Da konnte entweder nur grober Unfug oder was Verrückt-Geniales bei rauskommen. Ich entscheide mich für letzteres und merke beim Hören, wie mich „Mama’s Always On Stage“ oder „Fishin“ 4 Religion“ immer noch begeistern und dass ich „People Everyday“ oder „Tennessee eigentlich mal wieder zum Auflegen einpacken könnte. Schließlich erinnere ich mich auch daran, was für ein bewegendes Liebeslied „Natural“ ist. Neben den großen Hits ging es damals leider etwas unter, aber mit seiner warmen Earth Wind & Fire-Dramatik hat es mich immerhin mit einem neuen Genre, dem der „Tanz-Ballade“, bekannt gemacht. Und Earth Wind & Fire überhaupt erst nahe gebracht. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. Offizielle Seite und Myspace nicht vergessen.
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